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Filmtipp: IXCANUL - Träume am Fuß des Vulkans
Guatemala, Frankreich 2015 | OmU | 91 Min.
Regie: Jayro Bustamante

Die 17-jährige Kakchiquel-Maya María lebt mit ihrer Familie auf einer Kaffeeplantage am Fuße des aktiven Vulkans Ixcanul. Ihre Eltern wollen sie mit Ignacio, dem Vorarbeiter der Farm, verheiraten, um der armen Familie wirtschaftliche Sicherheit zu gewährleisten. Doch das Mädchen träumt davon, die Welt jenseits des Vulkans kennenzulernen, von der sie keine Vorstellung hat. Sie möchte mit dem Kaffeepflücker Pepe, ihrer heimlichen Liebe, in die USA fliehen. Als dieser sie alleine zurücklässt, entdeckt María ihre eigene Welt und Kultur noch einmal neu. Die Handlung nimmt den Rhythmus eines Lebens auf, das vom Glauben und den Traditionen der Vorfahren bestimmt ist. Ixcanul ist kein Film über indigene Kultur, sondern entstand aus ihr heraus. Jayro Bustamante, aufgewachsen in der Region der Kakchiquel, schrieb das Drehbuch gemeinsam mit Maya-Frauen.

"Vor dem Hintergrund einer gewaltigen, aber nie ausgestellten Natur erzählen Bustamantes meisterlich kadrierte Cinemascopebilder auch eine andere Geschichte. Sie beginnt mit der Mutter, die ihre Tochter im Bretterverschlag des häuslichen Dampfbades liebevoll umarmt, als sie deren angeschwollenen Bauch entdeckt. Sie wird fortgesetzt von Opferritualen am Fuße des Vulkans, die die Götter gnädig stimmen sollen. Sie handelt von Eltern, die ihre Tochter mit Zärtlichkeit umgeben. Von einer uralten Spiritualität, die angenehm fern vom spanisch-kolonialen Konzept der Sünde und der Schande ist. Und sie gipfelt in dem gemeinsamen Entschluss, das Kind zu behalten, egal, was das bedeuten mag.
Dass sich all dies auf so selbstverständliche Weise zusammenfügt, dass man die tiefe Verbindung dieses Films mit seinen Figuren spürt, liegt an der Besonderheit seiner Entstehung. Der Regisseur Jayro Bustamante wuchs als Sohn einer Ärztin in der Region der Cakchiquel-Maya auf und kehrte für Ixcanul dorthin zurück. Er erkundete die Geschichten der Maya, ihre Rituale, Mythen, Lebensbedingungen, ihr Verhältnis zu ihren Vorfahren. Er fand drei großartige Darsteller, die in seinem Film quasi aus ihrem eigenen Leben heraus spielen." (Katja Nicodemus, DIE ZEIT)

Preise:
Berlinale – Silberner Bär Alfred-Bauer-Preis, Cartagena
Film Festival – Best Picture Award, Toulouse’s Cinelatino Film
Festival – Audience and Critics Awards.

Kommunales Kino Freiburg
am Freitag, 23.12.2016 19:30 und Montag, 26.12.2016 17:30
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Eintrag vom: 18.12.2016  




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