Regie: Marc-Uwe Kling
Darsteller: Dimitrij Schaad, Rosalie Thomass, Petra Kleinert
103 Minuten | Deutschland 2022 | ab 6
3. Woche im Friedrichsbau Freiburg
Here it comes: Marc-Uwe Klings brandneues Kinoabenteuer mit seinem anarchistischen Publikumsliebling, dem wie immer überragend guten Känguru! Zugegeben, dass Marc-Uwe die Regie übernommen hat, führte zu einigen Befindlichkeiten zwischen ihm und seinem Shooting-Star. Doch in diesen irren Zeiten müssen die nicht vollständig Bekloppten zusammenhalten, wie diese herrlich abgedrehte Komödie zu Klimakrise und gefährlichen Verschwörungstheorien deutlich vor Augen führt... Witziger, bissiger, aktueller denn je!
Marc-Uwe und das Känguru gehen eine gewagte Wette ein: Sie werden ihre Wohnung verlieren, wenn sie es nicht schaffen, Marias Mutter zu retten. Die ist im Internet falsch abgebogen und leugnet nun die Klimakrise. Auf ihrem absurden Roadtrip zur Bielefelder Conspiracy Convention geraten Kleinkünstler und Beuteltier ins Visier von Verschwörungs-Guru Adam Krieger und seinen Anhängern. Blöderweise können die beiden es einfach nicht lassen, zur falschen Zeit das Richtige zu sagen. Und plötzlich geht es nicht mehr nur um ihre Wohnung – sondern um Leben und Tod! Werden sie es trotzdem schaffen? Sehr wahrscheinlich. Ist ja 'ne Komödie... Der zweite Känguru-Film sollte gemäß dem Wunsch des Beuteltiers, so Autor und Regisseur Marc-Uwe Kling, eine Fortführung der Bücher sein, also keine Verfilmung, sondern eine neue Geschichte. Und zwar über ein ganz heißes Thema, man könnte sagen, das heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnung: Die Klimakrise. Da es aber wenig witzig gewesen wäre, dem Känguru zwei Stunden beim Bäume pflanzen zuzusehen, wurde das Thema über Bande gespielt. So sind die Verschwörungstheorien ins Drehbuch gehüpft. Das Känguru und sein Mitbewohner versuchen nämlich, eine Klimawandelleugnerin aus dem Kaninchenbau zu ziehen. Der große Vorteil am Verschwörungsgeschwurbel: Wenn man genau hinsieht, ist da so unglaublich viel Absurdes... Übrigens spielten bereits die Känguru-Bücher gerne mit dem Verhältnis von Fiktion und Wirklichkeit. Darum bringt auch der Film seine „Wirklichkeit" durch Genre-Hopping, Traumsequenzen, Trips und den Sprung auf die Metaebene immer wieder zum Wackeln. Schon klar. DIE KÄNGURU-VERSCHWÖRUNG wird sehr wahrscheinlich niemanden aus dem Wunderland zurückholen. Aber laut irgendwelcher Studien solle das Lächerlichmachen durchaus Leute, die schon am Kaninchenbau stehen, davon abhalten, hineinzuspringen. Neben dem wie immer überragend guten Känguru, dem vertraglich zugesichert wurde, dass es überall nur „das wie immer überragend gute Känguru" genannt wird, sind auch Dimitrij Schaad und Rosalie Thomass wieder mit im Boot – und Benno Fürmann als charismatischer Verschwörungs-Guru ist köstlich! |