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Filmtipp:  BIS WIR TOT SIND ODER FREI
BIS WIR TOT SIND ODER FREI (C) 2021 24 BILDER
 
Filmtipp: BIS WIR TOT SIND ODER FREI
Schweiz/Deutschland 2019 | 119 Minuten
Regie: Oliver Rihs
Darsteller: Marie Leuenberger, Joel Basman, Beat Marti, Jella Haase

Die Schweiz in den 1980ern. Zwei Außenseiter, eine idealistische Anwältin, die das verkrustete Strafvollzugssystem ändern will, und ein alsbald von der linken Bewegung als Gallionsfigur der Revolution gefeierter Ausbrecherkönig treffen aufeinander... Couragiertes Politdrama nach wahren Begebenheiten, das interessante Einblicke in wenig bekannte Aspekte der eidgenössischen Geschichte und die Schweizer 68er-Generation liefert – stark besetzt.

„Wir werden alles ändern. Alles." Es sind die frühen 1980er-Jahre in der Schweiz – Rebellion liegt in der Luft. Die engagierte Anwältin Barbara Hug (Marie Leuenberger) will das rückständige Justizsystem von Grund auf umkrempeln. Sie vertritt Linksautonome wie die rebellische Heike (Jella Haase) und nutzt das Gericht als ihre Bühne. Eines Tages sucht der IndustriellenSohn und Berufskriminelle Walter Stürm (Joel Basman), gerade mal wieder aus dem Gefängnis geflohen, ihren Rat. Der charismatische Stürm widerspricht allen Regeln, lebt bedingungslosen Egoismus und gerät dabei immer wieder mit dem System aneinander. Nicht nur Heike verfällt seinem jungenhaften Charme, auch Barbara fühlt sich zu ihrem Mandanten hingezogen. Als der Ausbrecherkönig erneut im Knast landet, kommt er in Isolationshaft. Und ausgerechnet Stürm, der keiner Ideologie anhängt, wird in linken Kreisen zum Symbol für Freiheit und die Würde des Einzelnen – und zum Objekt der Begierde zweier ungleicher Frauen... Als die Anwältin Barbara Hug 2005 starb, gab es Nachrufe in allen Schweizer Medien. Gewürdigt wurde ihr Einsatz im Zürcher Anwaltskollektiv, das sich ab Mitte der 70er Jahre darum bemühte, auch den Menschen eine angemessene Verteidigung zu geben, die sich teure Anwälte nicht leisten konnten. Ebenfalls erwähnt wurde Hugs langjährige Verteidigung von Walter Stürm, einem Mann, der das war, was man gerne einen bunten Hund nennt. Um diese beiden Figuren hat Oliver Rihs seinen historisch-biografisches Drama gestrickt. Der Schweizer Regisseur inszeniert die Doppelbiografie als Porträt zweier Menschen, die aus dem Raster der bürgerlich-konservativen Schweiz fallen und gerade deswegen die Geschichte ihres Landes einschneidend verändert haben. Walter Stürm, der sich im Alter von 57 Jahren das Leben nahm, entschied sich bewusst für ein kriminelles Leben, Barbara Hug engagierte sich trotz schwerer Erkrankung stets gegen die Ungerechtigkeit. Zwei spannende Geschichtsstunden mit zwei, wenn auch auf sehr verschiedene Weise, äußerst rebellischen Persönlichkeiten!

Läuft im Friedrichsbau Freiburg
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Eintrag vom: 29.03.2022  




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