Deutschland/Österreich 2020, 99 Minuten
Regie: Jens Meurer
Der digitale Zeitgeist erzeugt zugleich einen Gegentrend, der sich auf haptische Erfahrungen zurückbesinnt. Florian „Doc" Kaps verkörpert diese Sehnsucht: 2008 machte es sich der Österreicher zur Aufgabe, die letzte Polaroid-Fabrik der Welt vor der Abwicklung zu bewahren. Jens Meurer porträtiert den Verfechter des Analogen in einem optimistischen Film – der standesgemäß auf nicht-digitale Aufnahmetechnik setzt.
Insta-Stories, Streaming, Fitness-Apps, EBooks und Twitter-Trends. Der Hype um die fast vollständige Digitalisierung unseres Lebens weicht einer zunehmenden Sehnsucht nach dem Echtem und Greifbarem. Digital Detox und Slow Food sind im Trend; Vinyl und analoge Fotografie, Handgeschriebenes und Selbstgemachtes feiern ein Comeback. In seinem Dokumentarfilm lässt Jens Meurer Menschen zu Wort kommen, die schon die Wendung zum Analogen suchten, als andere sich noch den Verheißungen der nächsten iPhone-Generation hingaben. Wie der exzentrische, aber sympathische Held des Films, Florian „Doc" Kaps, der 2008 sein gesamtes Vermögen riskierte, um mit einer kleinen Gruppe Idealisten die letzte Polaroid-Fabrik der Welt vor dem Aus zu retten. Ein beherztes Schwimmen gegen den Strom und der Versuch, sich aus dem Griff der Technologien zu lösen.
Läuft in der Harmonie Freiburg |