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Interkultur: CORDIALE – von Herzen
24. September – 7. Oktober 2018

Ein kreatives Kulturprogramm gestaltet und kuratiert von und mit Menschen mit Migrationsgeschichte bzw. Migrations_grund aus Freiburg. Ausgehend von der Idee, im E-WERK nicht nur ab und zu eine interkulturelle Veranstaltung anzubieten, sondern den Expert*innen selbst die Programmverantwortung in die Hand zu geben, gibt es zwei Wochen lang Gastspiele, Konzerte, Jam-Sessions, Party, Workshops, Literatur, Diskussionen, Kunsthandwerksbörse und vieles mehr.
Info & Karten: www.ewerk-freiburg.de
Für Geflüchtete ist der Eintritt bei allen Veranstaltungen der CORDIALE frei!

CORDIALE - VON HERZEN. Ein Projekt von: E-WERK Freiburg, Eschholzstr. 77, 79106 Freiburg
Projektleitung: Laila Koller
Produktionsleitung: Olena Lytvynenko
Programm-Jury: Viktoria Balon, Viktoriya Dimcheva, Jan Keetman, Lubi Kimpanov, Cezar Gholam Mohammed, Orhan Nassif, Laila Sahrai, Emeka Udemba, Elena Weber
In Kooperation mit der InZeitung, dem iz3w – informationszentrum 3. welt und dem Kommunalen Kino
Gefördert von: Fonds Soziokultur; dem Kulturamt der Stadt Freiburg; dem Land Baden-Württemberg, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst und unterstützt von den Stiftungen der LBBW

Programmübersicht:

Mo 24.9. | Workshops
KAMMERTHEATER
20.00 Uhr
Tanzworkshop
mit der Tanzcompany „Mit Händen und Füßen“
Kosten: pro Workshop 5 €
FOYER
Keramikworkshop „Material Gestures“
Mo 24.9. bis Mi 26.9. je 18 bis 20 Uhr
Kosten: 30 €

Do 27.9. | Eröffnung
FOYER
18:30 Uhr
CORDIALE – von Herzen | Eröffnung
Multimediale Installation „Harakuka
SAAL
19:00 UHR | Tanzperformance
„Mit Händen und Füßen“
KAMMERTHEATER
20:00 Uhr
Lesung von Doğan Akhanlı
In Kooperation mit dem Iz3w

Fr 28.9. | Dance & Party
FOYER
ab 20:00 Uhr
DJ Arman & DJ Tony

Sa 29.9. | Mehrsprachige Begegnungen
FOYER
18:00 Uhr
Lese-Café und Interaktionen „Verdichten. Versprachlichen“
SAAL
19:00 Uhr
Impulsvortrag „Zwischen den Sprachen: Grenzen und Chancen“
KAMMERTHEATER
20:00 Uhr
Viva Babilonia: Mehrsprachige literarische Begegnung

S0 30.9. | Musikalische Begegnungen
FOYER
16:00 Uhr
Musikworkshop „Jam für Kinder“ ab 5 Jahren
KAMMERTHEATER
18:00 Uhr
Jam – Session „Geige trifft Oud und vieles mehr“

Di 02.10. | Vocals and Dance
SAAL
20.00 Uhr
Vocals & Dance
mit dem SÜDUFER-Chor und der KEIGA-Dance Company aus Uganda

Mi 03.10. | Tag der deutschen Vielfalt
KAMMERTHEATER
11.00 Uhr
„Wählen alle Russen Erdoğan und alle Türken Putin?“
Politisches Podium mit den Journalistinnen Canan Topçu und Lena Gorelik
KOMMUNALES KINO
19.30 Uhr
Leben in Alamanya – außergewöhnliche filmhistorische Dokumente über Migration
Zu Gast: Filmemacher Hans A. Guttner

Do 04.10. |Theatergastspiel & Film
KOMMUNALES KINO
19.30 Uhr
Die Gentrifzierung bin ich – Beichte eines Finsterlings
Zu Gast: Filmemacher Thomas Haemmerli
Weiterer Termin: Fr 05.10. | 21.30 Uhr

Do 04.10. | 19:30 Uhr | Fr 05.10. | 21:30 Uhr |Kommunales Kino
SAAL
20.00 Uhr
Kherson
Theater „Mykola Kulisch“ und Staatstheater Stuttgart

Fr 05.10. | Interkulturelle Begegnungen
KAMMERTHEATER
18.30 Uhr (auch 06.10., 18.30 Uhr)
Augen zu und durch
Theater mit Cezar Gholam Mohammed & TeamGeist
SAAL
20.00 Uhr
Shkoon
Live Oriental Slow-House

Sa 06.10. - So 07.10. | Kunsthandwerk
FOYER
Sa 14 – 19 Uhr, So 11 – 16 Uhr
Zurück zu den Wurzeln
Designer aus Freiburg und aller Welt

So 07.10. | Finale
KAMMERTHEATER
16.00 Uhr
„Soziologie des Zusammenlebens“
Diskussion: Finale Grande der Cordiale

Kurs
Tanzworkshop mit der Company „Mit Händen und Füßen“
Mo 24.09. & Mo 01.10. | jew. 20 Uhr | Kammertheater
Wenn das Tanzen im Herzen innewohnt, entwickelt der Körper die Sehnsucht nach der choreographischen Entfaltung. Zusammen mit der Company „Mit Händen und Füßen“ wird den Teilnehmenden die Erfahrung der Übereinstimmung des Seins mit dem Tun ermöglicht. Die Workshop-Teilnehmer*innen werden Teil einer Gruppe von Menschen, die irgendwann sich für das Tanzen entschieden haben. Experimentell und offen wird die Gruppe von professionellen Tänzern und den Choreographen Lubi Kimpanov und Hanna Oberlin Decker empfangen und geführt.
Kosten: pro Workshop 5,00 €

Kurs
Keramikworkshop „Material Gestures“
Mo 24.09. - Mi 26. 09. | jew. 18.00 – 20.00 Uhr | Foyer
Was kann entstehen, wenn die Idee der aktuellen Ausstellung im E-WERK „Material Gestures“, kuratiert von Heidi Brunnschweiler, auf die künstlerische Dynamik von Workshop-Teilnehmer*innen wirkt? Verschiedene Materialien, aber vor allem Ton, werden sich in Objekten manifestieren, deren Geschichte noch geschrieben werden könnte und deren Spuren zum CORDIALE-Erbe gehören werden. Kurator und Mitglied des CORDIALE-Teams Emeka Udemba, der bereits ein Mobile Museum mit dem Projekt "Strechted Terrains" auf dem Weg zur Dak`Art-Biennale führte, wird die Teilnehmenden des Workshops dabei begleiten, wie sie sich dem Thema „Heimat“ nähern.
Kosten: 30,00 €
Anmeldung bis 20. September unter:
Olena Lytvynenko (Produktionsleitung), litovelena@googlemail.com

Installation
Harakuka
Multimediale Installation
Do 27.09. & Sa 29.09. | Do ab 18.30 Uhr, So ab 18.00 Uhr | Foyer
„Harakuka“ ist eine interaktive multimediale Installation, die für die bewusste Wahrnehmung der Sprache und ihrer vielen Facetten plädiert. Im Vordergrund steht die Auseinandersetzung mit einer Fremdsprache als Chance, die Muttersprachen besser als Schlüssel zu eigenem und zu fremden Denkraum wahrzunehmen.
Gestaltung hat viel mit Sprache zu tun, mit Begriffen, in denen beschrieben und gedacht wird. Inspiriert wurde die Installation von einem japanischen Begriff aus dem 9. Jahrhundert: „Harakuka“. Die Bedeutung ist komplex und kann ungefähr so beschrieben werden: „Etwas verschwindet, sobald man es sieht, aber man muss sich erst Mühe geben, richtig zu sehen“. Der Begriff verschwand im Laufe der Zeit und ist nur in der alten japanischen Literatur zu finden.
MIT:
Lena Litov | Künstlerin und Cordiale Team

Tanz
Mit Händen und Füßen
Tanzperformance
Do 27.09. | 19 Uhr | Saal
Monatelang erarbeiten sich 16 Tänzerinnen und Tänzer festes choreografisches Material.
Währenddessen arbeitet ein Musiker ganz unabhängig am eigenen Klangmaterial. Tanz und Musik treffen erst zu Beginn der Aufführung aufeinander. Die Zuschauer*innen werden Zeugen einer völlig neuen Begegnung.
Die Freiburger Tanzcompany „Mit Händen und Füßen“ lädt zu einer weiteren Auflage einer Performance ein, bei der man das „Hier und Jetzt“ ganz besonders spüren kann.
MIT:
Musiker: Überraschungsgast
Choreografie: Lubi Kimpanov
Künstlerische Leitung der Company: Hanna Oberlin Decker, Lubi Kimpanov
Eintritt: 5,- €

Lesung
„Verhaftung in Granada“ – Meinungsfreiheit in Gefahr
Buchvorstellung und Diskussion mit Doğan Akhanlı
Do 27.09. | 20:00 Uhr | Kammertheater
19. August 2017: Spanische Polizisten verhaften Doğan Akhanlı, einen deutschen Staatsbürger, in Granada. Die Türkei hatte ihn über Interpol zur Festnahme ausgeschrieben. Die Tür seiner Zelle schließt sich hinter ihm – wieder einmal: Wie in einer Zeitkrümmung durchlebt er erneut die Monate und Jahre, die er in der Türkei als politischer Häftling verbracht hat: 1975, 1985–1987 und ab August 2010. »Verhaftung in Granada« ist, bei aller Grausamkeit und allem Unrecht, von denen die Rede ist, eine abenteuerliche, poetische und oft auch humorvolle Reise durch die letzten 40 Jahre, die uns hilft zu verstehen, warum in der Türkei noch immer und wieder Willkür und Gewalt herrschen.
»Hier spricht ein Geflüchteter, ja ein mitunter Gejagter zu uns. Auf seiner Odyssee zwischen Gefängnissen und Freiheit hat er zu sich selbst und zu wachsender Klarheit über diese so bedrohlichen Zeiten gefunden.« Aus dem Vorwort von Günter Wallraff
Doğan Akhanlı wurde 1957 in der Türkei geboren und lebt seit 1992 als Autor in Köln. Er hat zahlreiche Romane und
ein Theaterstück verfasst. In seinem Roman »Die Richter des jüngsten Gerichts« (dt. 2007) thematisiert er den Völkermord an den Armeniern 1915. Weitere Werke: »Die Tage ohne Vater« (dt. 2016), »Der letzte Traum der Madonna« (türk. 2005), »Fasilistan« (türk. 2010), »Sag ihr, dass ich sie liebe« (türk. 2016). 2013 erhielt er in Köln den Pfarrer-Georg- Fritze-Preis.
Eine Veranstaltung des iz3w – informationszentrum 3. welt, im Rahmen der Reihe „50 Jahre iz3w“
Eintritt frei

Party
Cordiale-Party
Fr 28.09. | 20.00 Uhr | Foyer
Das Cordiale-Team möchte gerne zusammen mit allen feiern. Zum ersten Mal wurde ein Programm im Dialog zwischen einem neunköpfigen Team von Menschen mit der Mehrfachzugehörigkeit entwickelt und gestaltet. Auch die Party ist ein Herzenswunsch des Cordiale-Teams. Eingeleitet wird der Abend mit jungen Hip-Hop und Break-Dancern aus Freiburg. Ab 20 Uhr legt DJ Arman Hip Hop, arabische Beats und House-Musik auf. Weiter geht es mit DJ Tony, der zu Afro-Beats, Balkan- und Cordiale-Beats wechselt.
MIT:
DJ Arman & DJ Tony (K Fellows Freiburg) | Junge Hip-Hop und Break-Dance Szene Freiburgs
Eintritt: 5,- €

Mehrsprachigkeit I
Verdichten – versprachlichen
Lese-Café und Interaktionen
Sa 29.09. | 18:00 Uhr | Foyer
Verdichten – versprachlichen – sich zwischen den Sprachen bewegen. Der deutsche Künstler Johannes Itten schrieb 1916, dass alle Künstler Dichter seien, weil sie das Wesentliche – ob Farben und Formen, Töne oder Worte – verdichten und es in der Sprache der Kunst ausdrücken.
Das Lese-Café bietet die Gelegenheit, sich informell kennenzulernen und kreativ mit Sprache umzugehen. Hier werden Bücher von Autoren gelesen, die das CORDIALE-Team inspiriert haben (Doğan Akhanlı, Robert Menasse, Hartmut Rosa, Niklas Maak und andere), die Installation „Harakuka“ sowie interaktive Aktionen wie „Vermisste Worte“ präsentiert.
Eintritt frei

Mehrsprachigkeit II
Viva Babilonia
Mehrsprachige literarische Begegnungen
Sa 29.09. | 20:00 Uhr | Kammertheater
Einführung mit Halyna Petrosanyak | 19:00 Uhr | Saal
„Viva Babilonia“ ist ein besonderes Format, entwickelt vom Centro Culturale Italiano Freiburg und der Italienerin Irene Pacini. Die mehrsprachige und partizipative Veranstaltung veranschaulicht die Tatsache, dass alles, was in die Sprache, die wir beherrschen, nicht übersetzt wurde, für uns quasi nicht existent ist. Die Teilnehmer*innen, die im Vorfeld auf verschiedenen Wegen angesprochen werden, lesen kurze literarische oder philosophische Texte oder Gedichte in der Sprache des Originals vor. Diese vorgelesenen Texte werden direkt nach dem Vorlesen in der deutschen Übersetzung vorgelesen.
Das Besondere dabei ist, dass einige der Texte nur für diese Veranstaltung ins Deutsche übersetzt werden. Die Teilnehmer*innen entscheiden frei über die Inhalte, die sie in die Veranstaltung einbringen. „Viva Babilonia“ wurde bereits im Theater Freiburg mit Erfolg realisiert.
Bereits um 19 Uhr setzt sich die Linguistin Halyna Petrosanyak in einem Impulsvortrag mit demselben Thema auseinander: Unter dem Titel "Zwischen den Sprachen – Grenzen und Chancen" geht es um viele sprachlichen Facetten. Sie beschäftigt sich mit „unübersetzbaren“ Gedichten, Sprache als Schlüssel zur Kultur und Geschichte, Ausgrenzung und Diskriminierung auf Grund der Nichtmuttersprachlichkeit und mehr.
Halyna Petrosanyak wurde in den ukrainischen Karpaten geboren. Sie gewann den Literaturpreis für junge osteuropäische Lyrik 2010, publizierte in mehreren Zeitschriften und Anthologien (darunter in deutschsprachigen Literaturzeitschriften Manuskripte und Lichtungen), wurde Literaturstipendiatin von der Villa Waldberta (2011) und der Stadt Graz (2013) und übersetzte deutsche Literatur ins Ukrainische. Seit 2016 lebt sie in der Schweiz.
Eintritt: Vortrag 5,00 €, Eintritt: Viva Babilonia 5,00 €


Musik
Geige trifft Oud
Jam-Session mit Katharina Mlitz-Hussain / Abid Hussain
So 30.09. | 18.00 Uhr | Kammertheater
Die Jam-Session unter dem Motto „Geige trifft Oud“ wurde aus der Idee des jüngsten Cordiale-Mitgestalters Namens Cezar geboren. Das Ehepaar Katharina Mlitz-Hussain und Abid Hussain ermöglichen die Verwirklichung dieser Idee, indem sie Musiker zum Jammen einladen. Die Jam-Session ist deren Lieblingsformat und wird von beiden seit Jahren immer wieder veranstaltet. Dabei sind sie mit Musikern aus aller Welt aufgetreten: von Afrika bis Costa Rica, von Italien bis Indien. Im „Hier und Jetzt“ laden sie alle ein, dem Puls des Lebens zu lauschen.
Abid Hussain (Gesang und Harmonium), Dichter, Sänger und Komponist, stammt aus Pakistan und ist ein bedeutender zeitgenössischer Urdu-Poet. Katharina Mlitz-Hussain (Violine) ist klassisch ausgebildete Geigerin und spielt neben europäischer Musik noch World Music, Jazz, Blues und Chansons. Bereits um 16 Uhr geben die beiden einen Musikworkshop „Jam für Kinder“ (ab 5 Jahren, Eintritt: 5,- €, max. Teilnehmerzahl 10 Kinder, Anmeldung erforderlich).
MIT: Katharina Mlitz-Hussain | Violine und Abid Hussain | Gesang und Harmonium
Eintritt: 7,- €

Musik und Tanz
Vocals and Dance
mit dem SÜDUFER-Chor und der KEIGA-Dance Company aus Uganda
Di 02.10. | 20.00 Uhr | Saal
Im Cordiale-Programm darf der internationale-Chor des E-WERKs nicht fehlen: Im SÜDUFER-Chor erklingt neben Liedern aus den Herkunftsländern der ChorsängerInnen auch Musik, die in der Tradition der imaginären oder imaginierten Folklore steht. Die Leitung haben der Sänger und Komponist Jan F. Kurth und die Musikerin und Schauspielerin Carla Wierer
Dauer: ca 30 min
Als besondere Gäste treten anschließend die expressiven Tänzer der Keiga-Dance-Company aus Uganda auf. Die Keiga Dance Company war bereits mehrfach in den vergangenen Jahren auf ihren Deutschland-Touren auch im E-WERK aufgetreten. Die Keiga-Dance Company zeigt Tanzstücke zu politisch brisanten Themen und wird an diesem Abend ein showing als Einblick in ihre Arbeit geben.
Dauer: ca 30 min
Und danach ist das Publikum ebenfalls zum Tanzen eingeladen!
Eintritt: 12/9 €

Tag der deutschen Vielfalt I
„Wählen alle Russen Erdoğan und alle Türken Putin?“
Politische Podiumsdiskussion zum Tag der deutschen Vielfalt
Mi 03.10. | 11.00 Uhr | Kammertheater
Der Titel der Podiumsdiskussion zielt darauf, sich grundsätzlich zu fragen: Sind die Ängste in der deutschen Gesellschaft vor Geflüchteten und vor den Umbrüchen in Ländern an den Außengrenzen Europas auf die Migrantenmilieus übertragbar? Welche Rolle spielen sie in der innenpolitischen Dynamik? Warum stellen wir einigen Gruppen der Mitbürger*innen mit Migrationshintergrund in Verantwortung für das, für was wir selbst keine Verantwortung bereit sind zu tragen? Verstehen wir überhaupt, was um uns herum politisch passiert? Sind wir bereit, uns damit ernsthaft und unvoreingenommen auseinanderzusetzen?
Canan Topçu, Mitbegründerin der Neuen Deutschen Medienmacher (NDM), und die Schriftstellerin Lena Gorelik bringen ihre Perspektive als aktive Journalistinnen und Autorinnen in die Diskussion.
MIT:
Canan Topçu | Journalistin, Autorin
Lena Gorelik | Journalistin, Schriftstellerin
Eintritt frei


Tag der deutschen Vielfalt II
Leben in Alamanya
Außergewöhnliche filmhistorische Dokumente über Migration
Mi 3.10. | 19.30 Uhr | Kommunales Kino
Obwohl die so genannten „GastarbeiterInnen" der ersten Generation die deutsche Gesellschaft nachhaltig veränderten, gerieten sie bis in die 1990er Jahre hinein kaum in den Blick des Filmschaffens. Zum Tag der deutschen Vielfalt zeigen wir zwei besondere Filme von Hans A. Guttner, der an diesem Abend auch zu Gast sein wird.
Alamanya Alamanya – Germania Germania
Regie: Hans A. Guttner | mit: Franco Biondi, Aras Ören, Yüksel Pazarkaya | D 1979 | DF | 22 Min.
Hans A. Guttners Dokumentarfilm ist einer der frühesten Versuche, sich mit der Innensicht der in Deutschland lebenden ArbeitsmigrantInnen cinematographisch auseinanderzusetzen. Der Film kombiniert Bilder vom Alltag der ArbeitsmigrantInnen mit Texten der sogenannten „Gastarbeiterliteratur“. Ein außergewöhnliches filmhistorisches Dokument über Migration, das von der Kraft der Bilder und Gedichte lebt.

Familie Viallano kehrt nicht zurück
Regie: Hans Andreas Guttner |D 1981 | OmU | 110 Min.
„Familie Villano kehrt nicht zurück“ ist Teil einer fünfteiligen Filmreihe (Europa – ein transnationaler Traum) Hans A. Guttners, die dokumentiert, welche politischen, menschlichen und sozialen Folgewirkungen die Arbeitsimmigration der letzten Jahrzehnte mit sich brachte. Aus der Innenperspektive der Beteiligten erzählen diese Filme von enttäuschenden Grenzüberschreitungen, von der Suche nach einer neuen Heimat, von versuchten Annäherungen und wahrgenommenen Entfremdungen, von einem Leben zwischen Selbstbehauptung und Assimilation. Der preisgekrönte Dokumentarfilm „Familie Villano kehrt nicht zurück“ widmet sich dem Alltag einer italienischen Großfamilie, die nach fünfmaliger Rückkehr in ihre Heimat – in ein kleines Dorf bei Neapel – beschlossen hat, in Deutschland zu bleiben. Der Film macht deutlich, wie es zu ihrer Entscheidung kam; er zeigt, mit welchen Problemen sie zurechtkommen müssen, was es bedeutet, wenn man als „Ausländer“ unter Deutschen lebt auf Dauer: hier wohnt, arbeitet, lernt, aufwächst.
Zu Gast: Regisseur Hans A. Guttner
In Kooperation mit dem Centro Culturale Italiano, dem iz3w (informationszentrum 3. welt), dem Kommunalen Kino und dem Wahlkreis 100%
Eintritt: 7,00 €

Film
Die Gentrifzierung bin ich – Beichte eines Finsterlings
Schweiz 2018 | Regie: Thomas Haemmerli | 99 Min.
Do 04.10. | 19:30 Uhr | Fr 05.10. | 21:30 Uhr |Kommunales Kino
Thomas Haemmerli (»Sieben Mulden und eine Leiche«) hielt sich für einen linken Freigeist. Bis er feststellen musste: Sein Verhalten sorgt für die Umwandlung ganzer Stadtviertel. In dem ihm eigenen, persönlichen, bisweilen sarkastischen und ausgesprochen witzigen Stil verarbeitete er diese Erkenntnis zu einer klugen und unterhaltsamen Betrachtung zum Thema Wie sollen und wollen wir wohnen? Wie sollen unsere Landschaften und Städte in Zukunft aussehen? Stimmt es, dass die Reichen immer die weniger Zahlungskräftigen verdrängen und dadurch »Ghettos« entstehen? Und was hat das alles mit São Paulo zu tun?
Zu Gast: Thomas Haemmerli | Do 04.10., 19:30
Eintritt: 7,00 €

Theater
Kherson
Eine deutsch-ukrainische Produktion
Theater „Mykola Kulisch“ und Staatstheater Stuttgart
Do 04.10. | 20.00 Uhr | Saal
Kherson ist eine Stadt in der Ukraine und gleichzeitig titelgebend für diese deutsch-ukrainische Theaterproduktion, die im Staatstheater Stuttgart im Rahmen des Festivals „The Future of Europe“ entwickelt wurde. Das Stück von Maksym Kurochkin – Komödie und Drama in einem – bewegt sich zwischen Zeiten, Nationalitäten, Grenzen und Welten. Es erzählt eine persönliche Geschichte, eingebettet in ein komplexes Weltgeschehen.
Wie wirken die geografische und soziale Herkunft auf das menschliche Dasein? Wo bleibt Platz für den freien Willen, ja für Freiheit überhaupt? Bewegen wir uns zwischen der Notwendigkeit, im Rahmen der Gegebenheiten zu handeln, und dem Wunsch, diesen Rahmen zu verlassen?
Selten wird die Grenze zwischen Intimem und Individuellem so gelungen in einen großen historischen Rahmen gesetzt. Kherson wird dabei nicht nur zum Ort im Süden der Ukraine, sondern zur imaginären Stadt, in der sich der Eiserne Kanzler Otto von Bismarck, der Regisseur Andriy May, Enkel eines ethnischen Deutschen, der sich im 19. Jahrhundert in Kherson niedergelassen hat, und der vielarmige hinduistische Gott Shiva treffen.
Die Zuschauer*innen schweben wie Vögel zwischen den Welten über Zeiten, Ereignisse und Schicksale hinweg. Der Regisseur Andriy May spielt mit ihren Erwartungen und Vorstellungen. Er fragt, was ein Theater überhaupt sein kann, und bewegt sich zwischen den Sprachen und Sparten. Unter seiner Regie werden die Schauspieler*innen auch zu Tänzer*innen und Sänger*innen. Er lässt das Dokumentarische und das Biographische mit dem Künstlerisch-Kreativen verschmelzen. Die eigens hierfür komponierte Musik des Berliner Komponisten und Musikers Florian Schirmacher und das Bühnenbild mit seinen Video- und Lichtprojektionen schaffen eine ganz besondere Atmosphäre.
Deutsch-ukrainisch mit Übertiteln
MIT
Andriy May | Regie, Bühnenvideo, Schauspiel
Maksym Kurochkin, Katrin Spira | Dramaturgie
Kateryna Markush | Kostüme
Olga Sanina | Choreografie
Julia Gonchar, Alina Aleshchenko | Produktionsleitung
Florian Schirmacher | Musik
Natalia Burenko, Lelyzaveta Nehlyadyuk, Oleksandr Ustymenko, Kim Vanessa Földing, Christopher Vantis | Schauspiel
Eintritt: 16,00 / 12,00 €

Theater
Augen zu und durch
Theater mit Cezar Gholam Mohammed & TeamGeist
Fr 05.10. und Sa 06.10 | jew. 18.30 Uhr | Kammertheater
Mit viel Mut, Energie und Charisma gelingt es Cezar, einem jungen Mann aus Syrien, eine internationale Gruppe namens „TeamGeist“ aufzustellen und für seine Botschaft zu begeistern. Gemeinsam öffnen sie sich für Themen, die fast jeden Menschen bewegen, und die sich in Cezars Geschichte besonders deutlich offenbaren: Es geht darum, wie es sich anfühlt, in Deutschland anzukommen, und wie es überhaupt war, sich auf die Reise ins Unbekannte zu begeben.
„Teamgeist“ lässt die Zuschauer*innen „in ihre Köpfe schauen“ sowie am Erlebten, Gedachten und Gezweifelten teilhaben. Es geht dabei um Erfahrungen aus erster Hand, darum, wie es ist, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen, ohne zu wissen, was sich hinter dieser Wand befindet. Ein ungeahnter kreativer Impuls öffnet nicht nur die Türen des E-WERKs für diese ungewöhnlich authentische Produktion, sondern eroberte auch die Herzen aller Cordiale-Mitglieder. Ein Theaterstück voller Vertrauen in die Menschen und die Menschlichkeit.
MIT
Cezar Gholam Mohammed | Konzept, Regie, Schauspiel
Orhan Nassif | Musik, Schauspiel
Eintritt: 10,00 / 7,00 €

Musik
Shkoon
Live Oriental Slow-House
Fr 05.10. | 20.00 Uhr | Saal
“Wir lieben es, live zu performen, auf der Bühne zu improvisieren und mit dem Publikum zu interagieren. Wir möchten Positivität verbreiten - einfach um zu beweisen, dass Musik in unseren Augen der eigentliche Schlüssel zum Frieden ist!”
Ameen, Thorben und Maher lernten sich eher zufällig in Hamburg kennen. Obwohl sie sehr unterschiedliche musikalische Backgrounds haben, war schnell klar: Die kreative Energie, die zwischen ihnen herrscht, musste eingefangen werden. Skoon war geboren. Schnell entwickelten sie ihren eigenen Sound, ndem sie typisch arabische Harmonien und traditionelle Folk Songs mit Einflüssen aus klassischer europäischer Musik verbanden. In ihren Sets verweben sie orientalische Melodien mit okzidentaler Elektronik und schaffen so eine mit Textur und klanglicher Würze angefüllte Atmosphäre.
Mit Piano, Violine, Synthesizern, Percussion und Gesang bauen sie einen spezifischen Sound auf, den Shkoon gerne als “Oriental Slow-House” bezeichnen. Dieser Sound ist manchmal tiefgängig, manchmal federleicht. Er kann dich zum Träumen und zum Schluchzen bringen. Eines aber ist sicher: Er wird dich auf den unterschiedlichsten Ebenen berühren, wenn du ihn lässt.
Eintritt: 9 €

Ausstellung/Kunst
Zurück zu den Wurzeln
Designer aus Freiburg und aller Welt
Sa 06.10 | 14 – 19 Uhr und So 06.10 | 11 – 16 Uhr | Foyer
„Zurück zu den Wurzeln“ ist das Motto dieser Kunsthandwerksbörse – ein ungewöhnliches E-WERK-Format. In Zeiten der Veränderung des Konsums in Richtung Nachhaltigkeit und Gemeinwohlökonomie entwickeln immer mehr Menschen nicht nur die Sehnsucht nach kreativen, individuellen Produkten, sondern verspüren auch ein Interesse, solche Produkte herzustellen. Beides ermöglicht diese Kunsthandwerksbörse. Designer*innen präsentieren Werke aus Keramik, Textil, Holz und Papier und bieten in Workshops Gelegenheit, sich handwerklich auszuprobieren. Musikalische Impulse sorgen für die richtige Atmosphäre.
Eintritt frei

Diskussion
„Soziologie des Zusammenlebens“
Finale Grande der Cordiale
So 07.10 | 16 Uhr | Kammertheater
Diese Podiumsdiskussion ist die große Abschlussveranstaltung des Cordiale-Projekts und gleichzeitig soll sie Anstoß für eine Diskussion sein, in welche Richtung sich die Stadt Freiburg sich in Zukunft entwickeln könnte. Wir nehmen das bevorstehende 900-jährige Stadtjubiläum zum Anlass, über das Zusammenleben in der Stadt nachzudenken.
Eintritt frei
Mehr
Eintrag vom: 18.09.2018  




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