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Filmreihe „Wunschkinder“ startet im aka-Filmclub an der Universität Freiburg
In kaum einem Bereich steht das Selbstverständnis des Menschen vor derart tiefgreifenden Veränderungen wie im Bereich der Fortpflanzung. Wandelt sich das Bild eines eigenen Kindes vom schicksalhaften „Geschenk Gottes“ hin zum geplanten Designerprodukt? Während noch vor 50 Jahren „Love – Marriage – Baby Carriage“ der gängige Weg zum Kinderglück war, wurden seitdem die Pille, die In-Vitro-Fertilisation, die Pränatal- und Präimplantationsdiagnostik entwickelt. Diese neuen technischen Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin werden heute immer mehr akzeptiert und angewendet, was weitreichende Folgen für den Einzelnen, für Familienkonstellationen und die Gesellschaft hat. „Liebesakt“ und Elternglück sind inzwischen auf vielfältige Weise entkoppelt. Dies betrifft sowohl die zeitliche als auch die räumliche Dimension – dank moderner Medizin werden Sechzigjährige schwanger und bei Bedarf gibt es immer noch die Leihmutter. Doch wie ändert sich dadurch unser Menschenbild?

Zu diesem Thema hat das Freiburger Institut für Ethik und Geschichte der Medizin zusammen mit dem Theater Freiburg ein groß angelegtes Projekt gestartet, gefördert von der Kulturstiftung des Bundes. Es wird seinen Höhepunkt und Abschluss in einem öffentlichen Kongress finden, der vom 20.-22. Mai im Theater stattfindet. In diesem Rahmen zeigt der aka-Filmclub diese vierteilige Filmreihe. So wirft der Dokumentarfilm „Frozen Angels“ einen Blick auf die moderne westliche Gesellschaft, in welcher dank Reproduktionsmedizin (fast) alles möglich scheint. Die Konsequenzen dieser dystopischen Entwicklung zeichnet der inzwischen schon zum Klassiker gewordene Science-Fiction-Film „Gattaca“, in dessen Welt eine moralische Pflicht zur Optimierung der Nachkommen herrscht.

Das Szenario von „Google Baby“ erscheint gleichfalls als Science-Fiction: eine Firma fliegt Sperma in die USA, wo gespendete Eizellen hiermit befruchtet und anschließend in Indien von Leihmüttern für wenig Geld ausgetragen werden. Zur Vorführung dieser frappierenden Dokumentation wird die Regisseurin des Filmes im Theater anwesend sein. Mit dem tiefgreifenden Wandel des Familienbildes unter den Bedingungen moderner Reproduktionsmedizin beschäftigt sich auch der Spielfilm „The Kids Are All Right“, in dem die Kinder zweier Lesben ihren leiblichen Vater kennenlernen wollen – der schließlich auch mit zur Familie gehört.

Die Veranstaltungen finden im HS 2006 (KG II, Platz der Alten Synagoge) bzw. im Werkraum im Theater Freiburg statt.
Weitere Informationen finden Sie unter http://www.aka-Filmclub.de
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Eintrag vom: 11.05.2011  




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